Thema Inflation

Sandro Pawils, Carestone Gruppe, Chief Sales Officer, 30. Juni 2023
Unsere Antworten auf
sich verändernde Märkte
Die Teuerungswelle hat Deutschland voll erfasst. Doch es gibt weiterhin Möglichkeiten, Kapital so anzulegen, dass es für die Zukunft verlässlich erhalten bleibt.
Von Sorgen um Deflation hin zu Angst vor Inflation – und das von null auf hundert: So ließe sich die Entwicklung der Teuerung in Deutschland, zum Teil aber auch weltweit in den letzten Jahren knapp zusammenfassen. Den Wendepunkt bildet der Beginn des Ukraine-Kriegs mit dem russischen Angriff am 24. Februar 2022. Plötzlich ziehen die Energiekosten in ungeahnte Höhen, Waren und Güter aller Art verteuern sich extrem, die Inflationsrate steigt heftig. Und in der Folge die Leitzinsen: Hier sind die wichtigsten Notenbanken der Welt zu einer Zeitenwende gezwungen.

Ein Experiment mit Nebenwirkungen
Jahrelang hatten die Europäische Zentralbank (EZB) und ihr US-Pendant Fed teilweise mit negativen Leitzinssätzen agiert und den Markt zusätzlich durch Anleihekäufe mit Liquidität geflutet. Ziel dieser von Sorgen um deflationäre Entwicklungen getragenen ultralockeren Geldpolitik: die Bewältigung der globalen Finanz- und der ihr folgenden Eurokrise. Das experimentelle Gegenmittel wirkte durchaus, die Wirtschaft erholte sich. Aber es gab Nebenwirkungen – zwar keine Verbraucherpreis-, aber dafür eine Vermögenspreisinflation.
Ablesbar war das an den Kursen und Bewertungen von Aktien, aber auch an den Immobilienpreisen. Diese erlebten nach Ausbruch der Corona-Pandemie zudem eine Art Sonderkonjunktur – war doch das sichere Eigenheim mit Platz fürs Arbeiten im Homeoffice plötzlich noch extremer gesucht und dank Niedrigzinsen für viele auch leistbar. Gleichzeitig aber beschwor Corona mit Lockdowns, geschlossenen Läden und entfallenen Urlaubsreisen auch erneut das Gespenst der Deflation herauf. Die Nullzinspolitik ging in die Verlängerung.
Rationale ökonomische Entscheidungen
Bis zum Schlusspfiff durch den Ukraine-Krieg: Gegen die plötzlich anziehende Inflation haben Fed und EZB ihre Leitzinsschrauben extrem angezogen. Mit enormen Auswirkungen. Aktien, insbesondere aus dem hoch bewerteten Technologiebereich, verloren daraufhin an Wert – ebenso wie Anleihen, deren Renditen spiegelbildlich wuchsen. Und mit ihnen die Bauzinsen, die sich seit Anfang 2022 fast vervierfacht haben. Zwar gibt es auf Guthaben bei der Bank wieder Zinsen, doch Schritt halten können sie nicht mit der galoppierenden Geldentwertung. Diese Entwicklung macht vielen Menschen Angst. Aber die ist ein schlechter Ratgeber, wenn es um rationale ökonomische Entscheidungen geht. Noch schlechter ist das Abwarten in einer Situation wie der aktuellen.
Umso wichtiger ist eine umsichtige Beratung in Sachen Finanzen, die folgende Faktoren berücksichtigt:
Die Inflationsrate ist historisch hoch und dies dürfte absehbar so bleiben. Trotz des vorherigen leichten Rückgangs hat die Teuerung im Juni wieder Fahrt aufgenommen, Damit tritt der Vermögenserhalt als Ziel in den Vordergrund.
In Zeiten der Geldentwertung bieten sich dafür Immobilien als widerstandsfähige Sachwerte an. In der Vergangenheit haben sie sich als Inflationsschutz bewährt.
Eine Betrachtung des Pflegeimmobilien-Marktes. Der ist resilient und in stetem Wachstum. Die Demografie führt zu einer alternden Gesellschaft und die Anzahl der Pflegebedürftigen steigt weiter – ebenso natürlich der Bedarf an Pflegeplätzen und altersgerechtem Wohnraum.
Der Trend Richtung Nachhaltigkeit nimmt zu. Auf Klimaschutz ausgerichteten Objekten winken attraktive Niedrigzinsen durch die staatliche KfW, die die Rendite für Anlegerinnen und Anleger verbessern.
Soziale Investments sind erforderlich. Senioren- und Pflegeimmobilien bieten Menschen in der späten Lebensphase ein Zuhause. Für diesen dringend benötigten speziellen Wohnraum ist Deutschland bisher nicht gerüstet. Ein Investment in Senioren- und Pflegeimmobilien beinhaltet eine hochgradig soziale Komponente und gesellschaftliche Wirkkraft.